Ausnahme – hier wird es eindeutig schwieriger!
Besonders konfliktreich, und fast schon dramatisch, kann es werden, wenn ihr beide unsichere Bindungstypen seid.
Denn dann sind die Schmerzpunkte noch viel empfindlicher und die Gegensätzlichkeit der Verhaltensmuster führt in regelrechte Konfliktspiralen. Warum? Nähevermeidende und nähesuchende Bindungstypen ziehen sich magisch an! Und verhalten sich gleichzeitig genau gegensätzlich! Das kann nur zu Konflikten führen.
Der nähevermeidende Part hat ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Autonomie („Zeit für mich“), der/die Partner:in hingegen ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Nähe („Zeit mit dir“). Das geht nicht gut zusammen. Was in Folge oft passiert: Die nähesuchende Person sucht aktiv und stark die Nähe, die distanzierte Person geht aber korrigierend auf Abstand. Daraufhin verstärkt die Person mit Nähewunsch ihre Bemühungen, und die distanzierte Person muss noch mehr auf Abstand. Es entsteht eine aufreibende Flüchtender-Verfolger-Dynamik. Irgendwann explodiert die Person mit dem Nähewunsch, weil sie frustriert ist. Es kommt zum „Drama“. Dieses Drama beantwortet die distanzierte Person mit Schweigen und Rückzug. Keiner kriegt was er will und braucht, beide sind im Muster gefangen und beide leiden.