Dating

Wenn du immer wieder in aufreibenden Beziehungen landest, oder wiederholt die selben Erlebnisse mit potenziellen Partner:innen hast, wird es Zeit hinzusehen. So wie deren Verhalten im Grunde nichts mit dir zu tun hat, hat auch deines den Ursprung in den unbewussten Tiefen deines Selbst. Wo liegt dein Anteil? 

Wir alle haben diese unbewusste innere Repräsentation von Verhalten in Beziehungen. Wie muss es sich anfühlen, wie muss der andere sein, damit es klickt? Klick macht es unter anderem dann, wenn die unbewusste innere Repräsentation des Gegenübers genau auf die eigene passt. Das ist ja grundsätzlich eine gute Sache, denn dann stimmt die Chemie. 

Aber es kann auch eine trügerische Sache sein! Nämlich dann, wenn Bindungsunsicherheit ins Spiel kommt und sich die gegensätzlichen Typen „distanziert“, also nähevermeidend, und „verstrickt“, also distanzvermeidend, magisch anziehen (und das tun sie!).  Wenn du oder die andere Person dann noch dazu ausgeprägt distanziert/verstrickt seid, wird das alles sehr aufreibend und vielleicht sogar psychisch ungesund. Gleiches gilt, wenn du in eine Verbindung mit einem bindungstraumatisierten Menschen gerätst. Paradoxerweise wirken gerade diese Personen extrem anziehend auf andere. Es wird dich viel Energie und Zeit kosten, da wieder raus zu kommen…

Wie du frustrierende bis schmerzhafte Begegnungen in Zukunft unwahrscheinlicher machst

Unbewusstes bewusst werden lassen!

Solange du dein eigenes Verhalten nicht verstehst, und deinen eigenen Anteil nicht siehst, wirst du wahrscheinlich immer wieder genau die Personen anziehend finden, mit denen du eine Verbindung eingehen kannst, die dir den vertrauten Schmerz liefert. Betrachte das als eine Art Naturgesetz, aber zum Glück eines, welches man aushebeln kann! Dieser Teil ist ohne fachliche Unterstützung etwas schwierig, aber du kannst es natürlich probieren für dich darüber nachzudenken, was deine bisherigen Beziehungen (negativ) geprägt hat. Vermutlich gibt es ein wiederkehrendes Thema. Dieses Thema ist der Schlüssel!

Achte beim Kennenlernen auf bestimmte Verhaltensweisen

Das bedeutet nun natürlich nicht, dass du jeder neuen Person mit Misstrauen begegnen sollst! Das wäre reichlich unfair und du selbst willst ja auch nicht, dass du gleich unter Generalverdacht gestellt wirst. Behalte dir aber einen möglichst realistischen, und unverklärten, Blick auf dein Gegenüber, um Warnzeichen (diese findest du nachstehend) zu erkennen.

Betrachte diese Verhaltensweisen als „rote Flaggen“. Einmal kann das bedeutungslos vorkommen, beim zweiten Mal wird man aufmerksam und ab dem dritten Mal ist es ein Muster. 

 

Charakteristische Verhaltensweisen  von bindungsängstlichen Personen im Kennenlernprozess

Extreme Ausprägungen davon finden sich vor allem bei Menschen die bindungstraumatisiert sind und/oder Züge einer Persönlichkeitsstörung aufweisen (Borderline, Narzissmus). Leichtere Formen (also Tendenzen) finden sich bei distanzierten und verstrickten Bindungstypen, je nachdem wie stark die Bindungs- und Verlustängste ausgeprägt sind. 

Es gilt die Faustregel: Je ausgeprägter die Verhaltensweisen sind, desto genauer solltest du hinsehen. Auch bei dir selbst!

Letztlich ist der hilfreichste Tipp tatsächlich der: Hör auf dein Bauchgefühl. 

Manche Menschen haben so passende Masken auf, da kannst du mit dem Kopf nicht merken, was wirklich dahinter steckt.

Doch spätestens nach 3 Monaten fangen selbst die sorgfältigsten Masken zum Bröckeln an 
und das wahre Wesen, das echte Selbst, kommt durch. 

Das gilt für dein Gegenüber, aber natürlich auch für dich selbst.
Also am besten von Anfang an authentisch sein – es kommt ja sowieso irgendwann raus. 😉